Crashkurs: Vereinsmitglied werden – und bleiben!

Nahaufnahme auf ein Tischfußball-Spiel mit den einzelnen Spielfiguren

Welche Rechte und Pflichten Vereinsmitglieder haben

Wer Vereinsmitglied werden will, hat dafür meist viele gute Gründe. Einige Menschen wollen sich gemeinsam für ihr Lieblingsthema engagieren, andere suchen freundschaftlichen Kontakt oder möchten “hineinschnuppern” und sich die Vereinsarbeit erstmal genauer anschauen. Doch was sollte man dabei beachten? Welche Ämter gibt es überhaupt klassischerweise in einem Verein? Und welche Gründe gibt es sonst für potentielle Vereinsmitglieder, endlich den Aufnahmeantrag auszufüllen? Unser Crashkurs liefert dazu die Antworten!

Vereinsmitglieder: Was ihr wissen solltet

Ein wenig Bürokratie

Jeder Verein ist anders – trotzdem gibt es einige Dinge, die der FC Bayern München genauso macht, wie der Sportverein von nebenan. Das liegt daran, dass beide offizielle “eingetragene Vereine” sind, die im Grunde die gleichen Regeln beachten müssen. So gelten alle eingetragenen Vereine in Deutschland als “juristische Personen” mit bestimmten Rechten und Pflichten – Vereine können also verklagt werden. Außerdem sind unter anderem die folgenden Rahmenbedingungen rechtlich vorgeschrieben:

  • Bei der Eintragung muss der Verein mindestens sieben Vereinsmitglieder haben.
  • Danach müssen zu jeder Zeit mindestens drei Vereinsmitglieder an Bord bleiben, ansonsten droht die Auflösung des Vereins.
  • Jeder eingetragene Verein muss bestimmte Vereinsorgane haben, mindestens jedoch einen Vereinsvorstand und eine Mitgliederversammlung. Die Aufgabe des Vorstands ist es, den Verein nach außen zu vertreten.

Das wäre das absolute Minimum – und wie ihr seht, ist dabei die Anzahl der Vereinsmitglieder von großer Bedeutung. Übrigens: Wenn ihr euch genauer zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für eingetragene Vereine informieren wollt, lohnt ein Blick ins Vereinsrecht, zu findem im Bürgerlichen Gesetzbuch (§§ 21 ff. BGB).

Klassische Rollen für Vereinsmitglieder

Vereinsleben ist keine Beschäftigungstherapie. Stattdessen geht es darum, die Fähigkeiten jedes einzelnen Mitglieds richtig zu nutzen, damit der ganze Verein davon profitieren kann. Immerhin gibt es in einem Verein jede Menge Felder, in denen man sich austoben und wachsen kann. Denkbar sind zum Beispiel die folgenden Rollen bzw. Ämter:

  • Mitgliederwerbung: Wie könnt ihr neue Vereinsmitglieder gewinnen? Wo sucht ihr am besten nach Interessent:innen und wie sprecht ihr diese an?
  • Finanzen: Wer betreut die Vereinskasse und behält Einnahmen und Ausgaben im Blick? Wer kümmert sich auf den Mitgliederversammlungen um den Kassenbericht?
  • Jugendarbeit: Wer kümmert sich fokussiert um die jüngsten Mitglieder? Braucht es dazu spezielle Formate oder Veranstaltungen?
  • PR: Wie könnt ihr eure Vereinsarbeit nach außen kommunizieren? Wer hält den Kontakt zur Lokalpresse oder relevanten Blogs aus eurer Gegend?
  • Sponsoring: Gibt es Institutionen oder Personen von außen, die den Verein unterstützen und fördern möchten? Wer kann dazu bestehende Kontakte pflegen und neue knüpfen?
  • Fördermittel: Wer spricht fließend Behördendeutsch und kann für euren Verein offizielle Fördermittel beantragen
  • Datenschutz: Wie wird mit den Daten der Vereinsmitglieder umgegangen? Werden die Vorgaben der DSGVO erfüllt? Sollen spezielle Apps genutzt werden, die Daten womöglich im Ausland speichern?
  • Veranstaltungen: Wer koordiniert Vereinsfeste? Wird dazu ein Sicherheits- oder Hygienekonzept benötigt? Wie werden die Veranstaltungen beworben?

Je nach Verein können noch Rollen wie Trainer:in, Platzwart:in und verschiedene Teamleiter:innen dazukommen. Wichtig ist, dass ihr ein Modell findet, mit dem ihr eure persönlichen Vereinsmitglieder richtig einbinden und den Verein am Laufen halten könnt.

Der ultimative Guide für euren Verein

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Aktive vs. passive Vereinsmitglieder

Vereinsmitglied ist nicht gleich Vereinsmitglied. Viele Vereine bieten zum Beispiel aktive, aber auch passive Mitgliedschaften an – und dabei gibt es einen gewaltigen Unterschied:

Aktive Vereinsmitglieder zahlen Mitgliedsbeiträge, nehmen an Mitgliederversammlungen teil, haben dabei ein Stimmrecht und engagieren sich auch sonst aktiv in ihrem Verein. Dazu gehört auch das volle Paket an Rechten und Pflichten (mehr dazu im nächsten Abschnitt). Ihr nehmt also voll und ganz am Vereinsleben teil.

Passive Vereinsmitglieder zahlen ebenfalls Mitgliedsbeiträge, sind aber ansonsten kein aktiver Part des Vereinslebens, sie engagieren sich also in erster Linie finanziell. Das kann durchaus für beide Seiten ein guter Deal sein: Wer sich, zum Beispiel aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen, nicht vollständig einbringen kann, kann so trotzdem einen Verein indirekt unterstützen – eben mit regelmäßigen finanziellen Beiträgen. Das ist gut für die Planungssicherheit, weshalb viele Vereine auch vergünstigte Konditionen für passive Mitglieder anbieten. Welche genauen Rechte mit einer passiven Vereinsmitgliedschaft verbunden sind, ist – na klar – in der Satzung geregelt.

Wir stellen fest: Es gibt keine Ausreden! 😇 Auch wer keine Zeit oder einfach keine Kapazitäten hat, kann sich als passives Vereinsmitglied für seinen Lieblingsverein engagieren. Besonders größere Vereine sind durchaus auf passive Vereinsmitglieder angewiesen

Rechte und Pflichten

Alle Vereinsmitglieder haben gewisse Rechte und Pflichten. Was erstmal bürokratisch klingt, ist einfach eine Absicherung, die in der Vereinsarbeit eine gewisse Verbindlichkeit schaffen soll. Die genauen Rechte und Pflichten für Vereinsmitglieder sind jeweils in der Vereinssatzung geregelt – und mit dem Beitritt in den Verein erkennt ihr diese an. Es kann also garantiert nicht schaden, sich als frisch gebackenes Vereinsmitglied erstmal die Satzung durchzulesen. Klassischerweise gestaltet sich das Ganze folgendermaßen:

Rechte von Vereinsmitgliedern

  • Teilnahmerecht an Mitgliederversammlungen: Jedes Vereinsmitglied hat das Recht, an einer offiziellen Mitgliederversammlung teilzunehmen.
  • Stimmrecht bei Mitgliederversammlungen: Jedes Vereinsmitglied darf bei Abstimmungen teilnehmen.
  • Recht auf Nutzung der Vereinseinrichtungen: z.B. Sportplatz oder Vereinsheim 
  • Recht auf Datenschutz: Als Vereinsmitglieder habt ihr das Recht, über die Nutzung eurer Daten mitzubestimmen.
  • Auskunftsrecht: Der Vorstand muss euch jederzeit Auskünfte zur allgemeinen Lage und rechtlichen Fragen geben.
  • Minderheitenrecht: Wenn mindestens 10% der Vereinsmitglieder eine Mitgliederversammlung wünschen, muss diese einberufen werden.

Pflichten von Vereinsmitgliedern

  • Zahlungspflicht: Bezieht sich auf Mitgliederbeiträge (je nach Satzung) oder Umlagen (z.B. für die Renovierung eines Sportplatzes).
  • Achtung des Vereinszwecks: Der Vereinszweck ist immer genau in der Satzung vermerkt und muss geachtet werden.
  • Förderungspflicht: Alle aktiven Vereinsmitglieder sind dazu angehalten, den Verein bei Bedarf mit ihrer Mitarbeit zu unterstützen, z.B. bei Veranstaltungen.
  • Arbeitsstunden: Bei manchen Vereinen ist in der Satzung eine bestimmte Stundenzahl für jedes aktive Mitglied festgelegt.

Keine Sorge: Durch ein gesundes Vereinsleben ergibt sich die Einhaltung dieser Regeln quasi “von selbst”. Mit offener Kommunikation und einer guten Teamdynamik sollte es beispielsweise selten vorkommen, dass “offizielle” Anfragen zu Themen wie Datenschutz oder anderen Themen nötig sind. Es ist aber natürlich keine Schande, seine Rechte aktiv einzufordern! In jedem Fall könnt ihr euch bei allen konkreten Fragen vertrauensvoll an euren Vorstand wenden.

Onboarding: Wie ihr neue Mitglieder richtig integriert

Euer Verein wächst ganz von alleine? Ihr bekommt also immer wieder neue Vereinsmitglieder? Super, dann macht ihr eindeutig etwas richtig. Doch wie könnt ihr dafür sorgen, dass eure neuen Mitglieder auch viele Jahre an Bord bleiben und sich mit voller Kraft engagieren?

Die gute Nachricht vorab: Ihr seid mit dieser Frage nicht alleine. Viele Vereine, aber auch Unternehmen, stehen bei der Einführung neuer Mitglieder oder Kolleg:innen immer wieder vor der gleichen Herausforderung. Im Unternehmenskontext spricht man dabei von “Onboarding” – und dazu gibt es jede Menge Tipps und Tricks, damit die Integration von neuen Teammitgliedern auch reibungslos gelingen kann:

  • Betraut ein langjähriges Vereinsmitglied damit, neuen Mitgliedern zur Seite zu stehen. Am besten eignet sich dazu eine Person, die einerseits als Autorität wahrgenommen wird, aber auch ungezwungen und locker auf Menschen zugehen kann. Ihr werdet sehen: Mit festen Ansprechpartner:innen zu allen Onboarding-Fragen werden sich eure Neulinge direkt sicher fühlen. Ausgestattet mit allen wichtigen Infos steht einer langen “Karriere” in eurem Verein nichts mehr im Wege.
  • Eure Onboarding-Expert:innen können dann feste Abläufe ausarbeiten, mit denen die Einführung neuer Mitglieder immer wieder gelingt. Diese Abläufe sollten mit der Zeit auch immer weiter verbessert werden. Im Idealfall läuft es mit jedem neuen Vereinsmitglied ein wenig runder und besser.
  • Eure neuen Vereinsmitglieder sollten schnell verinnerlichen, dass es keine dummen Fragen gibt und sie sich jederzeit auch an den Vereinsvorstand wenden können. Ihr solltet also immer auf eine offene Atmosphäre achten.
  • Nach einer gewissen Zeit (z.B. nach einem Jahr) könnt ihr regelmäßige Gespräche mit den Neulingen führen, sie nach ihren Eindrücken fragen und in Erfahrung bringen, ob an irgendeiner Stelle der sprichwörtliche Schuh drückt. Sollten sich dabei grundlegende Probleme zeigen, könnt ihr diese direkt angehen.
  • Wenn ihr den Eindruck habt, dass ein neues Vereinsmitglied sich nicht richtig einbringen kann oder will, solltet ihr direkt auf die Person zugehen und das Gespräch suchen. Dabei solltet ihr immer auf eine konstruktive Gesprächsatmosphäre achten – immerhin geht es ja nicht darum, jemanden zu entlassen, sondern für ein reibungsloses Vereinsleben zu sorgen. Bedenkt immer: Eure Vereinsmitglieder investieren freiwillig ihre kostbare Lebenszeit in euren Verein. Das sollte immer gewürdigt werden.

Wichtig ist, dass ihr das Onboarding neuer Vereinsmitglieder als eine langfristige und wichtige Aufgabe versteht, die mit einer gewissen Ernsthaftigkeit verfolgt werden muss. Genauere Infos dazu findet ihr übrigens in unseren ausführlichen Artikeln zu den Themen neue Mitglieder begrüßen und Vereinsmitglieder werben.

Euer Verein zum Einkleben!

Herzlichen Glückwunsch: Die Theorie zum Thema Vereinsmitglieder sollte nun sitzen. Doch als nächstes solltet ihr euch über die Praxis Gedanken machen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem eigenen Stickeralbum für euren Verein – so richtig in groß und zum Anfassen, mit sämtlichen Vereinsmitgliedern in Stickerform zum Sammeln, Tauschen und Einkleben? 

So wird’s gemacht: Mit unserer Hilfe könnt ihr für jedes Gesicht in eurem Verein einen eigenen Sticker gestalten. Die fertigen Sticker und Alben können dann in einem Supermarkt in eurer Gegend gekauft und im Anschluss getauscht werden. Kurz: Das Sammelfieber bricht aus! Und wenig später haben eure Vereinsmitglieder, aber auch alle anderen Interessierten, das perfekte Andenken an euren Verein im Haus...

Klingt gut? Alles rund um euer eigenes Stickeralbum erfahrt ihr mit nur einem Klick:

Stickerstars-Sammelerlebnis

Das Sammelalbum für lokale Stars

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