Retention Management: Mitarbeiterbindung langfristig festigen
Was bedeutet Retention Management im Unternehmen?
Retention Management bezieht sich auf die Strategien und Prozesse, die ein Unternehmen entwickelt, um seine Arbeitskräfte zu halten und das Risiko der Fluktuation zu mindern.
Per Definition bezieht sich Retention Management also auf die Bindung der Mitarbeiter:innen und kann sich dabei auf Abteilungen, einzelne Fachkräfte oder auch das gesamte Team einer Organisation erstrecken.
Sowohl die Mitarbeiterbindung als auch die Mitarbeiterfluktuation stellt für viele Unternehmen und Personalverantwortliche eine der größten Herausforderungen im Human Resource Management (HR) dar. Vor allem zweitere verursacht nämlich erhebliche Betriebskosten und beeinträchtigt Wachstum und Gewinn.
Die durchschnittliche Fluktuationsrate in Deutschland im Jahr 2019 variierte je nach Branche und reichte von weniger als 20% im öffentlichen Dienst bis zu mehr als 60% im Gastgewerbe.
Bestimmte Sektoren, in denen viele Berufseinsteiger:innen, Teilzeitbeschäftigte, Saisonarbeiter:innen und Student:innen beschäftigt sind, wie eben die Gastronomie, aber auch der Einzelhandel oder das Baugewerbe, sind besonders anfällig für eine hohe Fluktuation.
Genau gegen diese hohen Kündigungsraten der Arbeitskräfte soll gutes Retention Management wirken.
Warum solltest du Retention Management im HR ernst nehmen?
Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass die Bindung von Spitzenkräften maßgeblich dazu beiträgt, das Unternehmenswachstum zu fördern.
Den Sinn von Retention bzw. Mitarbeiterbindung in diesem Zusammenhang zu verstehen und passende Strategien für Retention zu finden, ist ein grundlegender Aspekt des Personalmanagements. Und das hat seine Gründe!
Die Kosten der Mitarbeiterfluktuation sind heutzutage unglaublich hoch und wirken sich nicht nur negativ auf die Betriebskosten, sondern auch auf den Umsatz, die Produktivität und die Unternehmenskultur aus.
Strategisch gutes Retention Management wirkt sich positiv auf die Personalentwicklung aus und trägt zur Mitarbeiterbindung und somit zur Senkung der Fluktuationsrate bei. Damit spart man auf lange Sicht gesehen bares Geld und verbessert die Arbeitsqualität.
Dein Guide: Für ein besseres Miteinander im Unternehmen!
In diesem umfangreichen Ratgeber lernst du, wie in eurem Team alle näher zusammenrücken und die Arbeit miteinander (auch in schwierigen Zeiten) noch mehr Freude macht.
Retention Rate berechnen
Bevor Maßnahmen für Retention Management implementiert werden können, solltest du dich erst einmal über den Status Quo des Unternehmens informieren. Hier bietet es sich an, die Retention Rate zu berechnen, um die Situation zumindest quantitativ besser einschätzen zu können und später Vergleichswerte zu haben.
Zunächst musst du dafür einen Zeitraum zur Messung der Retention Rate festlegen. Einige Unternehmen messen ihre Mitarbeiterbindungsrate zwar auf jährlicher Basis, allerdings verpasst man so die Möglichkeit saisonale Trends, Schwankungen und andere Faktoren in die Überprüfung miteinzubeziehen.
Um die Employee Retention besser im Auge zu behalten, sollte man diese also lieber in regelmäßigen Abständen berechnen.
Weiters benötigt man die Anzahl der Leute, die am ersten Tag des jeweiligen Zeitraums beschäftigt waren. Zusätzlich braucht man die Anzahl der Personen, die über die gesamte Dauer des Zeitraums im Unternehmen blieben. Hier ist zu beachten, das die Neueinstellungen während dieses Zeitraums nicht in die zweite Zahl miteinbezogen werden sollen.
Um die Verbleibsquote nun zu berechnen, teilst du die Anzahl der Mitarbeiter:innen, die während des gesamten Zeitraums im Unternehmen geblieben sind, durch die Anzahl der Arbeiter:innen, mit denen du am ersten Tag begonnen hast. Multipliziere diese Zahl dann mit 100, und schon erhältst du die Retention Rate.
In Form einer Formel würde diese Berechnung für einen bestimmten Zeitraum folgendermaßen aussehen:
(Verbleibende Mitarbeiterzahl im festgelegten Zeitraum / Anfangsmitarbeiterzahl im festgelegten Zeitraum) x 100
Mit diesem Wissen kann man leichter auf negative Trends und Kündigungswünsche reagieren bzw. diesen leichter entgegenwirken.
5 kreative Beispiele für Retention Management in der Praxis
Wer sich nach all diesen Informationen nun fragt, wie richtiges Retention Management funktioniert, bekommt hier Antworten in Form von praxisbezogenen Beispielen.
Onboarding und Mentoring
Angenommen, dein Unternehmen erhält eine neue Fachkraft. Spare auf keinen Fall beim Einarbeitungsprozess. Schließlich soll das Onboarding neue Mitarbeiter:innen nicht nur mit der Tätigkeit vertraut machen, sondern auch mit der Unternehmenskultur und damit, wie sie dazu beitragen und sich darin entfalten können.
Jede Person im Team soll sich von Anfang an in ihrer Leistung und Betriebszugehörigkeit unterstützt fühlen.
Eine weitere Komponente in diesem Prozess ist das Mentoring. Mentor:innen können Neulinge im Unternehmen willkommen heißen, ihnen Ratschläge geben und als Gesprächspartner:innen dienen. Dabei profitieren alle Beteiligten. Neue Mitglieder lernen von erfahrenen Arbeitskräften, und im Gegenzug bieten diese ihren Berater:innen eine neue Sichtweise.
Ein Stickeralbum aller Mitarbeiter:innen
Diese Idee mag vielleicht auf den ersten Blick unkonventionell erscheinen. Vielmehr ist sie aber vor allem kreativ und hoch effektiv.
Durch gemeinsames Sticker erstellen, sammeln und tauschen kommen Mitglieder aus den verschiedensten Abteilungen miteinander ins Gespräch und finden schnell einen gemeinsamen Nenner.
Vor allem für Teambuilding Events oder interne Jubiläumsfeiern eignen sich die Stickerstars Alben hervorragend, um die Stimmung aufzulockern und gemeinsam unvergessliche Momente zu schaffen.
Was das nun mit Employee Retention zu tun hat? Ganz einfach, das Vervollständigen eines Stickeralbums gibt die Möglichkeit das Team noch mal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen und schweißt auf spaßige Art und Weise zusammen. Je besser die betriebsinterne Kultur, desto höher die Mitarbeiterbindung.
Wellness und Benefits
Sei bemüht, dein Team fit zu halten - geistig, körperlich und finanziell. Programme zur Stressbewältigung, Dienstleistungen zur Altersvorsorge und die Erstattung von Kosten für Fitnesskurse sind nur einige Beispiele dafür, was eine Organisation seiner Belegschaft anbieten könnte.
Angebote wie diese zeigen, dass dir deine Mitarbeiter:innen und ihr Wohlbefinden wichtig sind. Ihre Gesundheit steht für dich an erster Stelle und du unterstützt sie so auch abseits von ihrem Arbeitsplatz.
Sei dir allerdings bewusst, dass neben den monetären Benefits auch die nicht monetären Maßnahmen enorm wichtig sind, für eine enge Mitarbeiterbindung.
Persönliches Wachstum fördern
Hilf deinen Arbeiter:innen, ihre Möglichkeiten innerhalb des Unternehmens zu erkennen. Alle sollen ihren Platz im Job finden, um ihre Fähigkeiten bestmöglich einsetzen zu können.
Personalverantwortliche können sie dabei unterstützen, ihre persönlichen Stärken und Karriereziele mit den Chancen im Unternehmen abzugleichen, sodass alle im Team ihre Träume verwirklichen können.
Feedback Gespräche, Talentanalysen oder die Erhebung von Leistungsdaten können hier Transparenz schaffen. Damit kann die Unternehmensleitung besser auf die individuellen Stärken und Kenntnisse der einzelnen Fachkräfte eingehen.
Beispielhafte Führungskräfte
Chef:in sein kann jede:r, das Talent zur Führungskraft haben nur wenige. Gute Führungspersönlichkeiten binden ihr Team in alle Geschehnisse und Entwicklungen mit ein.
Sie setzen sich für ehrliche Kommunikation auf allen Ebenen ein und unterstützen das Personal bei allen Herausforderungen. Sie gehen mit gutem Beispiel voran und haben ein offenes Ohr für neue Ideen, andere Strategien und verschiedene Vorschläge.
Wenn sich die Unternehmensleitung aktiv Zeit nimmt, freundlich und engagiert mit Mitarbeiter:innen umzugehen, wird sich das in hohem Maße bezahlt machen.
Fazit
Es ist unvermeidlich, dass manche Teammitglieder das Unternehmen vorzeitig verlassen möchten. Es liegt allerdings an der HR Abteilung und der Unternehmensleitung, Arbeitnehmer:innen diese Entscheidung etwas zu erschweren.
Die oben beschriebenen Strategien für die Praxis des Retention Managements sind nur einige Beispiele, die Zufriedenheit der Belegschaft zu erhöhen.
Marktkonforme Sozialleistungen, aber auch ein attraktives Betriebsklima und gute Beziehungen zwischen den Vorgesetzten und dem Personal sind Key-Elemente für ein langfristiges Arbeitsverhältnis und gelungenes Retention Management.
Dein Guide: Für ein besseres Miteinander im Unternehmen!
In diesem umfangreichen Ratgeber lernst du, wie in eurem Team alle näher zusammenrücken und die Arbeit miteinander (auch in schwierigen Zeiten) noch mehr Freude macht.
