Mitarbeiterengagement gezielt fördern

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Mitarbeiterengagement mit den richtigen Maßnahmen verbessern 

Demotivierte Mitarbeiter:innen, die gelangweilt Dienst nach Vorschrift machen, davon träumt kein Unternehmen. Stattdessen soll das Mitarbeiterengagement gefördert werden, für eine gute Produktivität und einen höheren Umsatz.

Mitarbeiterengagement hat viele positive Nebenwirkungen. Konkret führt ein besseres Engagement zu:

  • Weniger Fehlzeiten\ Engagierte Mitarbeiter:innen fehlen weniger oft am Arbeitsplatz. Laut Gallup sind die Fehlzeiten von engagierten Angestellten um 41% niedriger als die von nicht engagierten Angestellten.
  • Besserem Kundenservice\ Engagierte Teams kümmern sich besser um ihre Kunden.
  • Höherem Umsatz\ Studien wie die von Gallup zeigen, dass Mitarbeiterengagement sich auch auf den Gewinn auswirkt: Hoch engagierte Teams führen zu einer 20% höheren Rentabilität. Manche Studien sprechen sogar von doppelt so hohen Gewinnen von Firmen mit engagierten vs. unengagierten Angestellten.
  • Besserer Mitarbeiterbindung und weniger Mitarbeiterfluktuation\ Das Oxford Handbuch für positive Psychologie am Arbeitsplatz gibt an, dass engagierte Mitarbeiter:innen 87% seltener kündigen.

Es lohnt sich also, das Mitarbeiterengagement zu fördern.

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Engagierte vs. unengagierte Mitarbeiter:innen

Mitarbeiterengagement (auch Employee Engagement) meint folgendes: Engagierte Mitarbeiter:innen beteiligen sich aktiv in ihrem Unternehmen und sind mit Begeisterung bei der Arbeit.

Nicht engagierte Mitarbeiter:innen erfüllen vielleicht noch ihre Aufgaben, doch eben mit einer ganz anderen Herangehensweise. Sie sind laut Forschung weniger motiviert und kreativ, lernen langsamer, und versuchen nicht, proaktiv Probleme zu lösen. Im schlimmsten Fall sind die Angestellten so desillusioniert, dass sie negative Mundpropaganda machen und sich bereitwillig darüber auslassen, wie schlecht sie ihren Job finden.

Es geht im Mitarbeiterengagement also nicht nur darum, den Idealzustand einer Belegschaft voller enthusiastischer Mitarbeiter:innen herbeizuführen. Das mag für manche Unternehmen nach einem Luxus klingen, den sie nicht zwingend benötigen. Doch unengagierte Mitarbeiter:innen, das kann sich wirklich niemand leisten. Die Auswirkungen auf deine Kundenzufriedenheit und die Kosten durch eine hohe Mitarbeiterfluktuation sind einfach zu groß.

Sind die meisten Angestellten engagiert?

Wie üblich ist es eigentlich, dass die eigenen Leute engagiert bei der Arbeit sind? Die Zahlen dazu sind ernüchternd. Verschiedene Studien zeigen, dass engagierte Mitarbeiter:innen die Ausnahme sind. Im State of the Global Workforce Report 2021 von Gallup wird angegeben, dass in Westeuropa nur 11% der Angestellten Mitarbeiterengagement empfinden bzw. zeigen.

Wenn du in deiner HR Abteilung bereits einmal eine Initiative zur Steigerung des Mitarbeiterengagements durchgeführt hast, kennst du dieses Gefühl vielleicht. Engagierte Mitarbeiter:innen erscheinen manchmal wie das sagenumwobene Einhorn, das niemand einzufangen vermag.

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Das Mitarbeiterengagement nachhaltig fördern

Praktisch jedes Unternehmen wünscht sich engagierte Mitarbeiter:innen. Was von Arbeitgeberseite dabei oft vergessen wird, ist, dass man selbst auch etwas dafür tun muss, um seine Mitarbeiter:innen in diesen gewünschten, engagierten und höchst produktiven Zustand zu versetzen.

Es gibt oft eine Art Erwartungshaltung, dass die Belegschaft doch bitte engagiert bei der Arbeit sein soll. Wenn dabei allerdings das Gehalt, die Arbeitszeiten und das Betriebsklima nicht stimmen, dann wird es ziemlich schwierig sein, das Mitarbeiterengagement zu fördern.

Die Beziehung zwischen Unternehmen und Belegschaft

Kurz gesagt: Dein Team ist nur so engagiert, wie es von deinem Unternehmen Engagement wahrnimmt. Wenn die Geschäftsleitung und die HR Abteilung als wohlwollend wahrgenommen wird, also alle das Gefühl haben, dass sie das Beste für die Mitarbeiter:innen erreichen wollen, dann wird die Belegschaft das mit Engagement und Zufriedenheit zurückzahlen.

Stell es dir wie eine Beziehung vor. Im schlechtesten Fall ist die Beziehung rein transaktional: Ich gebe dir Gehalt und du gibst mir dafür deine Zeit. Dass dabei nicht viel Raum für hohe Motivation oder Mitarbeiterloyalität bleibt, kann man sich vorstellen. Im schlimmsten Fall führt diese Art Umgang zu einer hohen Fluktuation.

Im besten Fall ist die Beziehung zwischen Unternehmen und Belegschaft von Vertrauen, Wohlwollen, und einer gemeinsamen Vision geprägt. Herrscht eine solche Beziehung in einer Firma vor, wird das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen gesteigert. Je mehr sich ein Unternehmen für seine Mitarbeiter:innen einsetzt, desto engagierter sind sie.

Mitarbeiterzufriedenheit ist nicht gleich Mitarbeiterengagement

In vielen HR Abteilungen herrscht auch heute noch die Vorstellung, dass zufriedene Mitarbeiter:innen auch automatisch engagiert sein werden. Um die allgemeine Zufriedenheit zu steigern, werden dann beispielsweise Boni ausgeschrieben oder interessante Benefits wie Mitgliedschaften im Fitnessstudio oder Unterstützung bei der Kita-Finanzierung.

Diese Maßnahmen können einen Arbeitsplatz zusätzlich attraktiv machen. Für Begeisterung im Arbeitsalltag sorgen sie jedoch sicherlich nicht. Es ist daher wichtig, nicht nur dafür zu sorgen, dass Angestellte ihren Job mögen. Es braucht noch weitere Zutaten, um zufriedene Angestellte zu wirklich engagierten Angestellten zu machen.

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Was führt zu gutem Mitarbeiterengagement?

Ein hohes Mitarbeiterengagement wird aus einem ganzen Cocktail an Faktoren gemischt. Man könnte hier über jeden einzelnen Faktor einen Artikel schreiben. Damit das Ganze nicht zu theoretisch wird, werden wir sie hier nur kurz auflisten, um dir einen Überblick über mögliche Stellschrauben in deinem Unternehmen zu geben.

Später werden wir uns noch ganz konkrete Tipps anschauen, mit denen du das Mitarbeiterengagement steigern kannst. Alle Tipps fördern mindestens einen der hier genannten Faktoren.

Die relevanten Faktoren für ein hohes Mitarbeiterengagement:

  • Beziehungen zwischen Kollegen: Wertschätzender Umgang, Zusammenhalt und Zugehörigkeitsgefühl, Team Engagement, kein Silodenken.
  • Interne Kommunikation: Transparenz, Mitsprache, klare Arbeitsprozesse und Erwartungshaltungen.
  • Leadership: Innerhalb der Teams und auf oberster Führungsebene.
  • Personalentwicklung: Förderungsmaßnahmen, Aufstiegschancen, individueller Entwicklungsspielraum.
  • Job: Sinnstiftend, den Fähigkeiten entsprechend, Gestaltungsfreiraum, Autonomie.
  • Unternehmenskultur: Vertrauen, psychologische Sicherheit, Wohlwollen, Anerkennung von Leistungen, Wertschätzung.
  • Wohlbefinden: Work-Life-Balance, faire Gehälter, flexible Arbeitszeiten.
  • Vision: Gemeinsame Ziele, Gemeinschaftsgefühl, Unternehmenswerte, Wachstumsorientierung.

Wie kann man Mitarbeiterengagement messen oder erkennen?

Mitarbeiterengagement zeigt sich im Verhalten der jeweiligen Mitarbeiter:innen. Theoretisch kann man es also von außen erkennen, doch das ist zeitaufwändig. Abgesehen davon werden die meisten Menschen im Laufe ihrer Karriere sehr gut darin, engagiert zu wirken. Das heißt jedoch nicht, dass sie auch mit den Gedanken und Emotionen bei der Sache sind.

Daher bietet es sich an, das Mitarbeiterengagement gezielt durch Befragungen zu messen. Dafür hat sich der Employee Net Promoter Score (eNPS) als eine Art Index für das Mitarbeiterengagement etabliert.

Der Employee Net Promoter Score (eNPS)

Vielleicht kennst du schon den Net Promoter Score, der genutzt wird, um die Loyalität von Kunden mit einer einzigen Frage zu erkennen. Der eNPS funktioniert nach derselben Logik.

Die Frage zur Messung des Mitarbeiterengagements lautet: "Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Ihren Arbeitgeber einem Familienmitglied oder Freund empfehlen?" Die Antwort wird auf einer Skala von 1-10 angegeben.

Diese Frage trifft den Kern des Mitarbeiterengagements. Denn eine Empfehlung an eine wichtige Person würden wir nur geben, wenn wir uns sehr sicher sind, dass viele Faktoren am Arbeitsplatz stimmen (von der Unternehmenskultur über die Gehälter bis hin zur Freude und Begeisterung bei der Arbeit).

Die Antworten auf die eNPS Frage werden dann in verschiedene Kategorien eingeteilt, je nach Level des Engagements.

Es gibt drei Arten von Mitarbeiter:innen:

  • Detraktoren/Kritiker (0-6 Punkte)
  • Passive (7-8 Punkte)
  • Promoter/Treiber (9-10 Punkte)

Detraktoren (im Englischen "Detractors") sind die Kritiker eines Unternehmens. Sie sind das Gegenteil von engagiert und nicht emotional an das Unternehmen gebunden. Das Risiko einer Kündigung oder von schlechter Mundpropaganda ist bei Detraktoren sehr hoch.

Passive Mitarbeiter:innen sind halbwegs zufrieden. Sie werden weder besonders von einem Unternehmen schwärmen, noch es vor anderen kritisieren.

Promoter sind begeistert von ihrem Job und voll engagiert. Sie sind einem Unternehmen gegenüber loyal und teilen ihre Begeisterung mit Menschen außerhalb des Unternehmens. Sie haben ein hohes Commitment und fühlen sich emotional an ein Unternehmen gebunden.

Zusätzlich zu der Einteilung einzelner Mitarbeiter:innen in diese Kategorien, kann man auch einen Gesamtscore für das Unternehmen berechnen. Man sieht sich das Verhältnis von Promotern und Detraktoren an und hofft natürlich, dass es mehr Promoter gibt.

Das wird mit einer einfachen Prozentrechnung gemacht:

eNPS = % Promoter - % Detraktoren

Das Ergebnis liegt zwischen -100 und + 100. Werte über Null zeigen an, dass es mehr Promoter als Detraktoren in deinem Unternehmen gibt.

Ideen und Tipps, um das Mitarbeiterengagement zu steigern

Wie du dir vorstellen kannst, gibt es sehr viele Ansatzpunkte, um das Mitarbeiterengagement zu fördern. Wir haben dir hier einige Anregungen zusammengestellt. Manche sind sehr pragmatische Maßnahmen, andere sollen dich zur Reflexion anregen. 

Frage dich bei diesen Punkten: Ist das in unserem Unternehmen gegeben? Woran mache ich das fest? Und gibt es konkrete Maßnahmen, die diesen Punkt verbessern könnten?

Das Stickeralbum für mehr Mitarbeiterengagement

Kennen sich eure Mitarbeiter:innen untereinander kaum? Funktioniert die Kommunikation zwischen den Teams nicht? Ist es schon lange her, dass ihr etwas fürs Teambuilding getan habt?

Dann ist es Zeit für ein Unternehmens-Stickeralbum. Diese kleine Idee kann einen großen Impact haben. Beiersdorf hat es mit einem Stickeralbum geschafft, Abteilungsgrenzen zu überwinden und die interne Kommunikation zu verbessern. Und die Telekom hat mit einem Stickeralbum das Betriebsjubiläum gefeiert und für gute Stimmung im Unternehmen gesorgt.

Ein Stickeralbum fördert das Mitarbeiterengagement, indem die Mitarbeiter:innen gegenseitig Sticker voneinander sammeln und in ein Album kleben. So kommen Gespräche und Momente zustande, die es ohne das Sammelalbum nie gegeben hätte. 

Das wiederum fördert nicht nur die Stimmung, sondern auch das Betriebsklima und die Beziehung der Abteilungen und Mitarbeitenden untereinander. Wie wir bereits gesehen haben sind all das wichtige Einflussfaktoren für ein höheres Mitarbeiterengagement ein.

Dein eigenes Stickeralbum

Für mehr Mitarbeiterengagement im Unternehmen

Feedback ermöglichen

Mitarbeiter:innen möchten gehört und gesehen werden. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Meinung und ihre Bedürfnisse zählen, sind sie auch bereit, Leistung für das Unternehmen zu bringen. Unterschätze daher nicht einfache Maßnahmen wie regelmäßige Mitarbeiterbefragungen.

Bedenke dabei, dass man nur ehrliches Feedback bekommt, wenn sich die Mitarbeiter:innen sicher fühlen. Sie müssen wissen, dass ihre Meinung gefragt ist und es keine negativen Konsequenzen haben wird, auch Kritik frei zu äußern.

Der direkteste Weg, das sicherzustellen, ist einen anonyme Feedback-Weg aufzubauen. Das kann über eine Befragung sein oder einen "Kummerkasten" in einer stillen Ecke des Unternehmens (wenn er im Foyer steht oder vorm Büro der Geschäftsleitung, wird er wohl nie benutzt werden). 

Ein guter Start ist die halbe Miete: Optimiere dein Onboarding

Neue Mitarbeiter:innen sind oft optimistisch gestimmt und freuen sich auf die neue Stelle. Sie kennen den neuesten Büro-Tratsch noch nicht und sehen das Unternehmen wahrscheinlich in einem positiven Licht, denn immerhin haben sie sich gerade erst dafür entschieden. Zudem ist die Motivation, sich in der neuen Stelle zu beweisen, meist hoch. Ein optimaler Startpunkt für hohes Mitarbeiterengagement!

Um das Engagement zu erhalten, ist es wichtig, dass deine neuen Mitarbeiter:innen sich direkt am Anfang gut abgeholt und versorgt fühlen. Das Worst-Case Szenario wäre es, wenn sie sich alleine gelassen fühlen und bereits nach einem Monat desillusioniert sind.

Schaue dir daher euren Onboarding Prozess in den verschiedenen Abteilungen einmal genau an. Gibt es einen standardisierten Prozess? Deckt er wirklich alle Bedürfnisse der neuen Kolleg:innen ab? Falls nicht, hast du hier eine wirkungsvolle Stellschraube für dein Mitarbeiterengagement gefunden.

Je besser du das hohe Engagement direkt nach der Einstellung aufrechterhalten kannst, desto einfacher wird es sein, auch langfristig Teams voller engagierter Mitarbeiter:innen zu haben.

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Personalentwicklung: Zeige deinen Leuten, dass du ihnen Gutes tun willst

Mitarbeiter:innen sind engagierter, wenn sie wissen, dass es sich für sie persönlich lohnt. Mit Personalentwicklungsmaßnahmen kannst du dafür sorgen, dass sich deine Leute gut gefördert fühlen. Je mehr sie erkennen, welche Aufstiegschancen es für sie gibt, desto besser.

Die Personalentwicklung ist eine sehr direkte Maßnahme, um Mitarbeiter:innen zu zeigen, dass sie und ihre individuellen Bedürfnisse ernst genommen werden. Wer beispielsweise eine teure Zusatzqualifikation bezahlt bekommt, für die man sich begeistert hat, der ist dankbar und fühlt sich stärker an das Unternehmen gebunden.

Fazit: Das Mitarbeiterengagement als Erfolgsfaktor für Unternehmen

Das Mitarbeiterengagement ist einer der wichtigsten Faktoren für produktive und zufriedene Teams. Engagierte Mitarbeiter:innen tragen zur Erreichung eurer Unternehmensziele bei, lösen bereitwillig Probleme und sind mit Elan bei der Arbeit dabei. Als Unternehmen darf man nicht einfach erwarten, dass die eigene Belegschaft engagiert und enthusiastisch bei der Arbeit ist. Stattdessen muss man seinen Mitarbeiter:innen gute Gründe geben, sich zu engagieren.

Es lohnt sich also, das Mitarbeiterengagement gezielt mit dem eNPS zu messen und mit kreativen Maßnahmen (wie einem Stickeralbum) zu verbessern. Als Dank dafür werden deine Mitarbeiter:innen produktiv arbeiten und dir zu einem höheren Umsatz verhelfen.

Ein besseres Miteinander im Unternehmen

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