Werbung & Feuerwehr: Tipps für eure Werbekampagne
Von der ersten Idee bis zur brandheißen Feuerwehr-Werbung
Rätselfrage: Woran merkt ihr, dass ihr Werbung für eure Feuerwehr braucht?
Ganz einfach: Spätestens dann, wenn neue Mitglieder ausbleiben und die Menschen in eurer Gegend gar nicht sicher wissen, was ihr den ganzen Tag so treibt, solltet ihr unbedingt Maßnahmen ergreifen.
Aber wie kommen Werbung & Feuerwehr zusammen? Muss Feuerwehr-Werbung lustig sein? Wie bucht man Werbeplakate und was ist darauf überhaupt zu sehen? Und wie spricht man junge Menschen an, damit diese sich bei der Jugendfeuerwehr bewerben?
Fragen über Fragen, doch keine Sorge: Wir haben die besten Tipps & Ideen für eure Feuerwehr-Werbung gesammelt. In diesem Sinne: Feuer frei! 🔥
Realistische Ziele: Was ihr mit Werbung für eure Feuerwehr erreichen könnt
Für Feuerwehr-Werbung gelten ganz eigene Regeln. Warum? Weil ihr als Freiwillige Feuerwehr vor ganz anderen Herausforderungen steht als ein Unternehmen, das ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen möchte. Immerhin müsst ihr als Feuerwehr nicht mit der Feuerwehr im Nachbarort konkurrieren oder besonders günstige Preise und Rabatte für Löschungen anbieten – und das ist auch gut so. 😉
Was ihr aber erreichen könnt, ist ein positives Image in eurer Gegend. Und das ist besonders wichtig, damit es mit der Nachwuchsarbeit in eurer Jugendfeuerwehr klappt. Außerdem könnt ihr nur davon profitieren, wenn die Leute in eurer Gegend euch und eure Arbeit kennen und wissen, dass sie sich auf euch verlassen können. Auch bei der Suche nach Sponsoren macht ihr es euch bedeutend leichter, wenn diese euch bereits kennen und mögen.
Ihr solltet auf jeden Fall bedenken, dass ihr eure Werbekampagne besonders langfristig und nachhaltig planen müsst. Denn während Unternehmen die Wirkung ihrer Werbung direkt über zusätzliche Verkäufe oder Vertragsabschlüsse messen können, werdet ihr als Feuerwehr die Früchte eurer Werbeaktion erst nach Jahren ernten – spätestens dann, wenn ihr euch keine Sorgen mehr über eure Nachwuchsarbeit machen müsst.
Zusammengefasst könnten die konkreten Ziele für eine Feuerwehr-Werbekampagne so aussehen:
- mehr Nachwuchsfeuerwehrleute anwerben
- Image im direkten Umkreis verbessern
- Suche nach Sponsoren vereinfachen
Möglicherweise habt ihr auch ganz andere Ziele, die ihr mit Werbung für eure Feuerwehr erreichen wollt. Wichtig ist nur, dass ihr diese festlegt und im Anschluss überprüft, ob alles wie gewünscht geklappt hat. Ist das nicht der Fall, könnt ihr eure Ideen für den nächsten Anlauf überarbeiten.
Werbung und Feuerwehr: Erste Schritte
Ihr wollt auf jeden Fall Werbung für eure Feuerwehr machen und habt auch schon realistische Ziele festgelegt? Super! Doch wie geht es nun weiter? Und welche Möglichkeiten habt ihr überhaupt, um eure Ziele zu erreichen?
Zielgruppe definieren!
Damit hier keine Fehler passieren, solltet ihr kurz wie eine Werbeagentur denken (keine Sorge, der Schreck ist gleich wieder vorbei). Heißt: Ihr müsst erstmal eine Zielgruppe definieren. Viele Freiwillige Feuerwehren, die Werbung machen möchten, wollen insbesondere das Problem mit der Jugendarbeit angehen und daher junge Menschen aus der direkten Umgebung ansprechen. Das entspräche dann unserem Ziel #1 aus dem letzten Abschnitt.
Wenn ihr auch die anderen Ziele erreichen wollt, solltet ihr auch ältere Menschen ansprechen, also die gesamte Allgemeinheit und insbesondere etwaige Sponsoren. Dazu könnt ihr mehrere Werbemaßnahmen kombinieren, die jeweils auf die eine oder die andere Altersgruppe zugeschnitten sind.
Konkrete Maßnahmen für Feuerwehr-Werbung
Damit ihr eure gewünschte Zielgruppe erreicht und erstklassige Werbung für eure Feuerwehr machen könnt, habt ihr die Wahl aus den verschiedensten klassischen und weniger klassischen Maßnahmen:
Offline-Maßnahmen
- Print-Werbeanzeigen (z.B. in eurer Lokalzeitung)
- journalistischer Artikel in der Lokalzeitung
- Flyer per Post
- Event veranstalten & bewerben (z.B. einen Tag der offenen Tür)
- Werbeplakate (z.B. in gut besuchten Geschäften eurer Gegend)
- spezielle Aktionen (z.B. Verlosungen)
Online-Maßnahmen
- Online-Werbeanzeigen (z.B. In der Mitgliederzeitschrift eines anderen Vereins)
- Suchmaschinenwerbung (z.B. dann, wenn man nach Freizeitangeboten in eurer Gegend sucht)
- Newsletter per Mail
- Social-Media-Kampagnen (z.B. auf Facebook, Instagram oder TikTok)
Doch aufgepasst: Nicht jede dieser Maßnahmen wird sich vorbehaltlos für eure Freiwillige Feuerwehr eignen. Auf die richtige Mischung kommt es an!
Die 5 besten Tipps für eure Feuerwehr-Werbung
Tipp #1: Keinen Spam produzieren!
Wenn ihr in den Spiegel schaut, seht ihr motivierte Feuerwehrleute, die Risiken eingehen, um die Allgemeinheit zu schützen. Genau das solltet ihr auch im Hinterkopf behalten, wenn ihr Werbung für eure Feuerwehr machen wollt.
Dazu ein Beispiel: In eurer Gegend eröffnet ein neues Entrümpelungsunternehmen, kurz darauf landen Flyer in allen Briefkästen der Stadt. Davon landen die allermeisten nach wenigen Minuten im Hausmüll. Trotzdem kann das Unternehmen seine Bekanntheit steigern und wird, vielleicht erst in einigen Monaten, von den Empfängern der Flyer gebucht werden.
Für euch wäre das aber keine gute Idee. Denn: Werbung per Flyer wird von den meisten Menschen als recht minderwertig und als “Spam” wahrgenommen. Und ihr habt etwas Besseres verdient!
Stattdessen solltet ihr euch auf eure wahren Werte besinnen und entsprechende Geschichten erzählen. In eurem Fall könnte es sich mehr lohnen, eure Lokalzeitung zu bemühen (oder was eure lokale Medienlandschaft sonst so hergibt). Einige eurer Mitglieder werden sicher Redakteur:innen von dort kennen, die womöglich gerne einen Artikel über euch schreiben möchten. Dabei habt ihr (mindestens) zwei Möglichkeiten:
- Die:der Redakteur:in schreibt eine Reportage über eure Arbeit, z.B. über einen klassischen Tag bei eurer Feuerwehrjugend.
- Die:der Redakteur:in schreibt einen Artikel über eine Veranstaltung, z.B. über einen Tag der offenen Tür in eurer Wache. Das wäre als Bewerbung davor oder als Nachbericht nach der Veranstaltung möglich.
Das Ergebnis ist immer das gleiche: Ein packender Text, der euch und eure Arbeit realistisch und authentisch abbildet – und damit beste Werbung für eure Freiwillige Feuerwehr. Da die lokalen Medien meist einen guten Ruf genießen und eine echte Institution in der Gegend sind, wird diese Geschichte viel besser und nachhaltiger wirken, als ein x-beliebiger Flyer im Briefkasten.
Das heißt, bezogen auf unser Beispiel: Wenn Eltern darüber nachdenken, welche Tätigkeiten für ihre Kinder in Frage kommen, wird eine spannende Geschichte viel stärker wirken als ein Flyer, der einige Monate zuvor im Briefkasten lag und (hoffentlich) schon längst recycelt worden ist. Mit etwas Glück werdet ihr mit eurer Feuerwehr-Werbung dann zum Stadtgespräch und könnt euch bald über neue Mitglieder oder Unterstützer freuen!
Tipp #2: Geschichten erzählen … und erzählen lassen!
Aber was genau hat Feuerwehr-Werbung mit dem Erzählen von Geschichten zu tun? Ganz einfach: Während ihr mit einem Flyer oder einer kleinen Anzeige wunderbar informieren könnt, werdet ihr damit kaum echte Begeisterung auslösen.
Das hat einen guten Grund: So ziemlich jede:r liebt Geschichten. Geschichten wecken Emotionen, sie unterhalten und das Erzählte bleibt so viel besser im Kopf hängen. Außerdem werden Geschichten gerne mal weitererzählt und können sich so ganz von alleine verbreiten. Die reine Information “Die Anmeldung zur Jugendfeuerwehr ist noch bis Ende Mai möglich” wird kaum für begeisterten Smalltalk sorgen. Ein Artikel, in dem eine spannende Geschichte erzählt wird, hingegen schon.
Genau das meinen wir mit “Stadtgespräch” – nämlich, dass die Menschen in eurer Gegend euch so spannend finden, dass sie gerne über euch reden. Das ist leider alles andere als einfach und Unternehmen bezahlen Agenturen oft mit Unsummen, um genau dieses Ziel zu erreichen. Klingt erstmal ernüchternd. Aber wisst ihr was? Wenn ihr Werbung für eure Freiwillige Feuerwehr macht, könnt ihr da durchaus mithalten!
Denn: Als Freiwillige Feuerwehr habt ihr den Vorteil, wirklich relevant zu sein. Ihr müsst euch keine Geschichten aus den Fingern saugen, sondern könnt einfach von eurem Alltag erzählen. Die “Story” habt ihr also schon, fehlt nur noch das “telling” 😉
Tipp #3: Authentisch bleiben!
Was ihr erzählen könnt, ergibt sich also meistens schon aus eurem Alltag. Kommen wir zum Wie. Und dabei fahrt ihr meistens schon gut, wenn ihr eine goldene Regel beachtet:
Wer Werbung für seine Feuerwehr machen möchte, darf vieles, außer sich zu verstellen.
Gerade dann, wenn ihr eure Feuerwehrjugend stärken wollt, solltet ihr euch einerseits natürlich an der eher jungen Zielgruppe orientieren. Das heißt aber nicht, dass ihr euch auf Teufel komm raus verbiegen solltet. Wenn ihr euch zum Beispiel für Werbeplakate in der Stadt, aber auch für einen Post auf TikTok entscheidet, sollte immer ein roter Faden erkennbar sein – man sollte also eure “Handschrift” erkennen. Und im Idealfall gießt ihr dann genau diese Ehrlichkeit in eure Werbemittel und einen passenden Werbeslogan für eure Feuerwehr.
Tipp #4: Vernetzt euch!
Vernetzt euch immer mit den anderen Freiwilligen Feuerwehren und Jugendfeuerwehren in eurer Gegend – vielleicht hatte man dort in der Vergangenheit eine zündende Idee? Auch bei anderen Themen könnt ihr von einem Austausch nur profitieren – immerhin stehen die meisten Feuerwehren vor ganz ähnlichen Problemen, nicht nur, wenn es um die passende Werbung geht. Einen guten Überblick über verschiedene Werbemaßnahmen von anderen Feuerwehren findet ihr übrigens beim Feuerwehr Magazin.
Außerdem lohnt es sich, Kontakte zu den Schulen und Kindergärten in eurer Region zu pflegen. Dort sind regelmäßig Feuerwehrleute gefragt, die über Themen wie Brandschutz oder die Arbeit bei der Feuerwehr sprechen. Das ist dann bestes Infotainment für die Kleinsten – und sorgt in ein paar Jahren vielleicht für viele neue Feuerwehrleute.
Tipp #5: Events gehen (fast) immer!
Egal, was Leute über euch lesen oder hören – am besten funktioniert Werbung für die Feuerwehr über persönlichen Kontakt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, vom Infostand vor eurem Supermarkt bis hin zu einem ausgewachsenen Tag der offenen Tür. In Pandemie-Zeiten ist das natürlich nicht ganz so einfach, trotzdem solltet ihr für eure Feuerwehr-Werbung unbedingt auch solche Ansätze mitdenken. Mehr Inspiration für euer Event findet ihr in unserem Artikel über die besten Feuerwehrfeste des Landes.
Fallbeispiel: Ein eigenes Stickeralbum
Wir haben gesehen: Werbung & Feuerwehr müssen sich garantiert nicht ausschließen – ganz im Gegenteil! Und ein ganz konkretes Beispiel, mit dem ihr viele unserer Punkte abhaken könnt, ist ein eigenes Stickeralbum. Das eignet sich wunderbar als Werbung für eure Feuerwehr, denn:
- Ein eigenes Stickeralbum ist authentisch! Ihr zeigt die Gesichter, die sich tagtäglich bei euch engagieren und damit einen aktiven Beitrag für eure Stadt leisten. Quasi nebenbei wird die Story eurer Freiwilligen Feuerwehr oder Jugendfeuerwehr erzählt.
- Ein Stickeralbum hat einen langfristigen Effekt! Durch das Tauschen und Sammeln beschäftigen sich die Leute in eurer Gegend über mehrere Wochen mit euren Stickern – und damit auch mit eurer Feuerwehr. Und da das fertige Album dann im Bücherregal landet, wird es nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
Ihr seht: Ein Stickeralbum eignet sich wunderbar als Werbung für eure Freiwillige Feuerwehr. Und um loszulegen, müsst ihr nichtmal aufstehen, sondern nur hier klicken: